Gedenkflüge zum Mars: Eine himmlische Reise für die Verstorbenen

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Während die Ambitionen der Menschheit darauf hinauslaufen, eine Präsenz auf dem Mars zu etablieren, bleiben noch zahlreiche Herausforderungen – einschließlich technologischer Entwicklung, finanzieller Investitionen und logistischer Planung – bestehen, bevor die Stiefel überhaupt den roten Staub berühren. Trotz dieser Hindernisse hat das in Texas ansässige Unternehmen Celestis, Inc. die Eröffnung einer Reservierungsliste für sein bahnbrechendes Mars300-Projekt angekündigt, das darauf abzielt, Kanister mit verbrannter Asche und DNA-Proben in die Umlaufbahn um den Mars zu schicken.

Celestis: Ein Vermächtnis der Weltraumdenkmäler

Seit 1997 bietet Celestis Gedenk-Raumfahrtdienste an und schickt die Überreste von Angehörigen, Haustieren und bemerkenswerten Persönlichkeiten über die Erde hinaus. Bei diesen Missionen wurden verschiedene Raketen eingesetzt, zuletzt die Vulcan Centaur der United Launch Alliance. Celestis bietet auch Dienstleistungen an, die den Start von Gedenkkapseln in die Umlaufbahn mit anschließender Bergung im Ozean umfassen, sodass Familien die Kapseln als geschätzte Erbstücke behalten können.

Auf dem Weg zum Mars: Das Mars300-Projekt

Das Mars300-Projekt von Celestis stellt ein ehrgeiziges neues Kapitel dar und zielt darauf ab, Plätze für die ersten 300 Menschen zu sichern, die den Mars umkreisen. Die Teilnehmer werden als sekundäre Nutzlasten an Bord eines zukünftigen Frachtraumschiffs geschickt – der Startanbieter steht noch nicht fest. Das Unternehmen hat für diese exklusive Reise einen Preis von 24.995 US-Dollar festgelegt und akzeptiert eine Anzahlung von 10 %, um einen Platz zu reservieren. Um die finanzielle Sicherheit zu gewährleisten, werden die Zahlungen der Teilnehmer auf einem staatlich versicherten Treuhandkonto gehalten, auf das Kunden zugreifen können, bis das Startdatum und der Anbieter bestätigt sind.

Laut Charles Chafer, dem Gründer und CEO von Celestis, wird die erste Mission etwa im Jahr 2030 erwartet. Derzeit ist das Raumschiff von SpaceX der wahrscheinlichste Anwärter darauf, die notwendigen Startfähigkeiten für eine solche Mission bereitzustellen.

„Diese Mission stellt den nächsten verantwortungsvollen Schritt der Menschheit in Richtung der Sterne dar“, sagte Chafer. „Indem wir verbrannte Überreste und menschliche DNA zum Mars schicken, vereinen wir Wissenschaft, Forschung und Erbe auf eine Weise, die unser gemeinsames Schicksal jenseits der Erde widerspiegelt.“

Überlegungen und Planetenschutz

Es bleiben noch einige Fragen rund um dieses Unterfangen offen. In erster Linie ist der genaue Grad der Strenge, die bei den Standards zum Schutz des Planeten angewendet wird, von entscheidender Bedeutung. Celestis gibt an, dass sein Ziel darin besteht, geliebte Menschen zu ehren und gleichzeitig die Marsumwelt durch die strikte Einhaltung der COSPAR-Planetenschutzprotokolle zu schützen, die die Kontamination anderer Himmelskörper durch erdbasierte Mikroben verhindern sollen.

Eine Tradition himmlischer Gedenkstätten

Celestis kann auf eine lange Geschichte der Integration von Gedenkresten in Langzeit-Weltraummissionen zurückblicken. Dazu gehören die Überreste und die DNA von Schauspielern aus Star Trek wie Nichelle Nichols, DeForest Kelley, Gene Roddenberry, Majel Barrett Roddenberry und James „Scotty“ Doohan sowie der VFX-Legende Douglas Trumbull, der an 2001: Odyssee im Weltraum und Unheimliche Begegnung der dritten Art mitgewirkt hat. Diese symbolischen Überreste befanden sich an Bord des „Enterprise Flight“ 2024.

Das Bestreben, sterbliche Überreste zum Mars zu schicken, zeigt ein wachsendes Interesse daran, menschliche Erinnerung mit Weltraumforschung zu verbinden, was komplexe, aber zwingende Fragen über unsere Zukunft unter den Sternen aufwirft.

Während eine Reise in die Umlaufbahn des Mars zu Gedenkzwecken noch Jahre entfernt ist und von einem erfolgreichen Start abhängt, unterstreicht das Projekt die wachsende Schnittstelle zwischen Weltraumforschung, Erinnerung und Vermächtnis